Das Skelett des Menschen ist anpassungsfähig, flexibel und robust. Der Alterungsprozess verändert Knochen und Knorpel. Das Knochengerüst wird unbeweglicher und die Lebensqualität der Betroffenen reduziert sich deutlich. Die Medizin spricht von Osteochondrose. Dieser Artikel beleuchtet ihre Ursachen, Symptome und Therapien.
Wann spricht man von Osteochondrose?
Osteochondrose entsteht durch das Abnutzen und den Verschleiß von Knochen und Knorpeln. Ferner können Probleme bei der Produktion von Knochengewebe zu ihrem Auftreten beitragen. Ab dem 45. Lebensjahr treten die ersten Anzeichen von altersbedingtem Verschleiß auf. Die Schwere der Erkrankung hängt stark von der Lebensweise ab und kann sich in unterschiedlichem Ausmaß zeigen. Dabei ist oft der Hals-, Brust- oder Lendenbereich der Wirbelsäule betroffen.
Ursachen für Osteochondrose
Bestimmte Grunderkrankungen:
- Skoliose:
Bei der Skoliose handelt es sich um eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Sie entsteht durch einseitigen Verschleiß der Bandscheiben.
- Bandscheibenvorfälle oder -entzündungen:
Zudem begünstigen Vorfälle oder Entzündungen der Bandscheiben Osteochondrose. Sie führen zu starken Schmerzen und einer veränderten Haltung der Wirbelsäule.
Übergewicht:
Übergewicht belastet die Bandscheiben. Der Druck, den das zusätzliche Gewicht auf Knochen, Knorpel und Nerven ausübt, verhindert eine optimale Nährstoffversorgung. Dadurch können Knochen- und Knorpelzellen absterben.
Unzureichende körperliche Aktivität:
Das menschliche Bewegungssystem benötigt Fein- und Grobmotorik. Viele Menschen bewegen sich nicht ausreichend. Dauerhaftes Sitzen oder Stehen beeinträchtigt die Wirbelsäule. Muskeln werden durch Bewegungsmangel schwach und stützen das Rückgrat nicht mehr. Knochen und Knorpel müssen diese täglichen Belastungen abfedern.
Fehlbelastung und Muskelverspannungen:
Osteochondrose entsteht in den meisten Fällen durch falsches Belasten der Knochen und Gelenke. Zusammen mit Muskelverspannungen beeinträchtigt dies den Gewebestoffwechsel. Abschnitte der Wirbelsäule werden in der Folge nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Das führt zu Abbauvorgängen in Knochen und Knorpeln.
Der Alterungsprozess:
Überdies stellt das fortschreitende Alter einen weiteren Risikofaktor dar.
Wie äußert sich Osteochondrose?
Gelenk- und Knochenschmerzen
Erste Anzeichen sind Schmerzen in Gelenken oder in der Hals- und Lendenwirbelsäule. Sie entstehen durch Einengung von Nerven. Schmerzzustände treten entweder unerwartet und schnell oder wiederkehrend und langanhaltend auf.
Einseitige Haltungsfehler führen oft zu starken Schmerzen. Die Intensität des Schmerzes nimmt mit einer Schonung ab. Akute Probleme, die unbehandelt bleiben, werden häufig chronisch.
Bewegungseinschränkungen
Ständiges Schonen macht das Bewegen schwieriger und führt zu einer verspannten Muskulatur. Davon ist neben der Hals- und Lendenregion auch der Kopf-Nacken-Bereich betroffen.
Nacken- und Kopfschmerzen
Begleitend kommt es zu Nacken- und Kopfschmerzen und dem sogenannten Schiefhals.
Vorübergehende Lähmungen und Taubheitsgefühle, Kribbeln
In Armen und Beinen kann es vorübergehend zu Lähmungen oder Taubheit kommen. Ein Kribbelgefühl in Händen und Handgelenken ist ebenfalls möglich.
Diagnostik der Osteochondrose
- ärztliche Anamnese
- bildgebende Verfahren:
- Röntgen, MRT, Myelografie oder CT
- neurologische Untersuchungen:
Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit oder die Elektromyografie.
Therapie
Schmerzbehandlung
Gute Erfolge lassen sich durch lokale Injektionen von Wirkstoffen erreichen. Ebenfalls schmerzlindernd wirkt das Veröden betroffener Nerven.
Physiotherapie
Hierzu gehören: Rückenschule zur Verbesserung der Haltung, Elektrotherapien zur Linderung von Muskelverspannungen sowie Massagen oder Fangopackungen
Orthese
Das Stützkorsett dient zum Ruhigstellen des betroffenen Körperbereichs bei fortgeschrittener Erkrankung.
Operation
Bleibt die Schmerztherapie erfolglos, ist ein operativer Eingriff das Mittel zur Wahl. Möglich sind die Versteifung der Wirbelsäule oder das Einsetzen von Implantaten.
Fazit
Osteochondrose ist vermeidbar. Im Alltag lassen sich spezielle Trage- und Hebetechniken zur Stärkung der Rückenmuskulatur entwickeln und durch Sport und Gewichtskontrolle ergänzen. Für ein starkes Knochengerüst ist die Einnahme von Vitamin D sinnvoll. Bei bereits vorhandenen Beschwerden empfiehlt sich eine Physiotherapie zur Stärkung der Wirbelsäule.