Erich Sixt, Inhaber der Autovermietung Sixt, sprach sich immer gegen die Fusion der Carsharing-Aktivitäten von Daimler und BMW aus. Nun scheint sich seine Meinung jedoch geändert zu haben: Ein Jahr später ist Erich Sixt nicht mehr bereit, die aktuellen Gespräche – sofern es überhaupt welche gibt – zu kommentieren; Insider sind sich fast sicher, dass es demnächst zu einer Fusion kommen werde. So könnten mitunter in naher Zukunft diejenigen profitieren, die Ihr Geld in Daimler oder BMW investiert haben.
„Kein Kommentar“ – kommt es nun doch zu einer Fusion?
All jene, die Erich Sixt in den letzten Jahren verfolgt haben, werden mitunter festgestellt haben, dass es sich um eine Person handelt, die sehr gerne Klartext spricht. Derzeit gibt es aber ein Thema, zu dem der Inhaber nicht mehr sprechen möchte. „Kein Kommentar“, so Sixt, nachdem er zur möglichen Fusion der Carsharing-Dienste Car2go (Daimler) und DriveNow (BMW) gefragt wurde. Schon vor Monaten sprach sich Sixt gegen eine Fusion aus. Doch Insidern zufolge gab es Gespräche, sodass es mitunter möglich sein könnte, dass die Fusion doch noch stattfinden werde. DriveNow gehört je zu 50 Prozent Sixt und BMW, Car2go gehört zu 100 Prozent Daimler. Beide Autohersteller wollen die Kräfte im Carsharing-Bereich bündeln. Das Ziel? Mit der Konkurrenz mithalten. Lyft und Uber würden, so BMW und Daimler, immer stärker werden – was sich auch an deren Aktien- und CFD-Kursen zeigt. Doch Sixt war bislang immer gegen eine Fusion. Auch als Sixt über die Presse erfuhr, es würden bereits Gespräche geführt werden, sprach er sich gegen die Fusion aus. Doch in den letzten Wochen und Monaten muss es Gespräche gegeben haben: Sixt ist nun nicht mehr offiziell gegen die Fusion – er kommentiert die mögliche Geschäftsentwicklung gar nicht mehr. Wurde Erich Sixt, ohne dessen Zustimmung keine Fusion stattfinden kann, tatsächlich umgestimmt?
So beliebt wie nie zuvor
Im letzten Jahr haben sich rund 1,7 Millionen Menschen für Carsharing entschieden. Der Bundesverband Carsharing konnte somit über ein Plus von 36 Prozent – gegenüber dem Jahr 2015 – berichten. Die Kundenzahl der stationären Anbieter stieg um 6 Prozent, bei den Free-Floatern konnte ein Plus von 52 Prozent dokumentiert werden. DriveNow und Car2Go sind bereits in 33 Städten – vorwiegend in den USA und Europa – vertreten. Derzeit stehen den Menschen 20.000 Autos zur Verfügung, wobei im Sortiment auch 2.500 Elektroautos zu finden sind. Vor allem jüngere Personen interessieren sich für Carsharing – sie verzichten auf ein eigenes Auto und teilen sich das Fahrzeug lieber mit anderen Personen. Folgt man den Angaben des Bundesverbandes Carsharing, so gibt es in Deutschland rund 7.000 stationsunabhängige Fahrzeuge. 6.000 Autos gehören den Anbietern DriveNow und Car2Go. 830.000 Deutsche teilen sich heutzutage bereits ein Auto. Doch auch wenn sich immer mehr Menschen für Carsharing interessieren, so verdienen die Autohersteller kaum dazu. Folgt man den Angaben von Daimler (Car2Go), so würde man derzeit nur in sehr „wenigen Städten Geld verdienen“.